Dieses Jahr durfte ich die Meisterschaft zusammen mit Rolf Kellenberger und Hans von Werdt auf Shaolin segeln. Nach eineinhalb Jahren in Torbole die zweite Regatta in dieser Mannschafts-zusammen-setzung. Ich segelte wie gewohnt in der Mitte, Rolf steuerte und Hans kümmerte sich um das Vorschiff.
Mit über 30 Boten konnten wir uns auf einen tollen Anlass freuen. Wir wurden nicht enttäuscht. An Land sowie auf dem Wasser bot die Organisation einen Top-Event. Neben uns starteten vierzehn 12m Yachten zur Europameisterschaft. Die Drachen-Klasse segelten um den Deutschen Amateur Titel.
Tag 1 Gleich zu Beginn begrüsste uns die Flensburger Förde mit 20-25 Ostwind. Zwei Läufe wurden gesegelt und wir hatten mit einem Lauf-Sieg einen perfekten Start in die Serie. Taktisch clever gesegelt und die Bootsgeschwindigkeit passte auch. In beiden Läufen hatte die Startlinie einen leichten Pin-End Bias, trotzdem zahlte es sich aus in der oberen Startlinien-Hälfte zu starten um auf die bevorzugte rechte Seite zu kommen. Die klappte beim zweiten Start nicht optimal und wir mussten uns mit einem siebten Lauf-Rang zufrieden geben.
Tag 2 Gleiche Windrichtung, aber mit 4-6 Knoten deutlich leichter. Der Wind vom Vortag hatte erhebliche See-Gras Mengen zur Folge welche sich unkontrolliert über der Regatta-Bahn verteilt hatten. Nach einem perfekten Start übernahmen wir wiederum auf der ersten Kreuz die Führung, welche wir aber kurz vor der ersten Luv-Tonne abgeben mussten. Mit einer Bootslänge Rückstand nahmen wir den Vorwind in Angriff. Diesen Segelten wir taktisch nicht optimal, was uns einige Plätze kostete. Weiter aber nicht schlimm, da wir noch immer den Kontakt zu den Vordersten hatten. Auf der zweiten Kreuz verfing sich dann ein Büschel vom See-Gras in unserem Kiel wodurch uns ca. 1.3 Knoten unter unserm Target-Speed lagen. Eine unangenehme Situation die uns schlussendlich einen zehnten Rang brachte. Es blieb bei diesem bei diesem einen Lauf.
Tag 3 Wiederum Ostwind mit 10-14 Knoten, ein Traum. Drei Läufe. Die Startlinie passte jeweils ziemlich genau. Uns gelang ein guter erster Start und wir konnten bald die Führung übernehmen. Auf dem letzten Vorwind-Kurs machten wir einen taktischen Fehler, da wir auf dem zweitletzten Bahnschenkel, also auf dem letzten Vorwind-Kurs die Ziellinie nicht überqueren durften. Das kostete uns den zweiten Lauf-Sieg, wurden aber locker sehr guter Zweiter in diesem Lauf. Im zweiten Lauf setzten wir den Start in den Sand und mussten uns von weit hinten im Feld nach vorne kämpfen. Mit einem neunten Rang in diesem Lauf konnten wir unter diesen Umständen zufrieden sein. Der dritte Lauf passte dann wieder perfekt und wir konnten unseren zweiten Lauf-Sieg mit einem Riesen-Vorsprung feiern!
Nach dem dritten Tag lagen wir auf dem vierten Zwischenrang, nur zwei Punkte hinter dem Führenden. Die ersten sechs Boote lagen nur zwei Punkte auseinander. Eine super-spannende Ausgangslage für den letzten Tag an dem zwei weitere Wettfahrten angesagt waren. Leider blieb der Wind aus und wir konnten nicht mehr segeln…
Natürlich konnten wir, wie wohle alle anderen fünf Boote auch, die fehlenden zwei Punkte die zum Sie fehlten ausfindig machen. See-Gras und kleine taktische Fehler verunmöglichten in unserm Fall den Sieg in dieser Serie. Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit diesem Resultat. Ein herzliches Dankeschön an Rolf und Hans für diese super Zeit im Norden.
90% der ersten zehn Boote vertrauten North Sails!!!
Christoph Burger, verfasst auf der langen nach Hause-Fahrt