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Silber an der 5.5mIC Weltmeisterschaft 2019 in Helsinki, Finland!

Dieses Jahr fand die Weltmeisterschaft etwas abgelegen in Helsinki statt. Wohl darum war die WM mit 24 Teams etwas dünn besetzt. An der Spitze jedoch waren sämtliche Top Teams vertreten und es blieb bis zum allerletzten Lauf extrem spannend. Vor dem letzten Tag hatten deren 5 Teams noch die Chance Weltmeister zu werden. Wir segelten gut, sehr gut und mussten uns schlussendlich um einen einzigen Punkt geschlagen geben. Die Wetter- und Windverhältnisse waren abwechslungsreich und anspruchsvoll.

Tag 1, perfekt

Traditioneller weise wird die WM mit einem Lauf eröffnet. Dieser fand in einer leichten Thermik aus SW statt. Uns gelang ein super Start, konnten sofort auf den bevorzugten Bug wenden und erwischten die ersten Dreher optimal. Ein Laufsieg mit über 200m Vorsprung ermöglichte uns den best möglichen Start.

Tag 2, solide

Nach der Hitze der vorhergehenden Tage folgte nun der wohl eher bekannte Finnische Sommer mit rund 15 Grad und einem steifen Nord-Wind so um die 3-5 Bf. Ein konservativer erster Lauf brachte uns einen fünften Rang, nicht optimal wobei einige der Teams extrem viel Risiko in kauf nahmen. Einige wurden dabei belohnt und segelten so gesehen gut. Der Wind, noch immer ablandig nahm noch etwas an Stärke zu und es galt sicher, ohne unnötiges Risiko, über die Runden zu kommen. Es waren lange und anstrengende Läufe. Der zweite Rang im dritten Lauf ging in Ordnung.

Tag 3, grösste Herausforderung

Dieser Tag hatte es in sich. Der Nordwind war noch immer präsent, jedoch sehr löchrig und die Thermik welche rund 180 Grad von der entgegengesetzten Richtung versuchte hereinzukommen, schwächte diesen noch mehr ab. Jedoch segelten wir beide Läufe im anspruchsvollen Nordwind. Erste im zweiten Lauf kamen die letzten Boote mit Spinnaker(!) vorwind ins Ziel. Zum ersten Lauf des Tages hatten wir wiederum einen perfekten Start und rundeten die ersten Tonne klar in Führung. Wir halsten sofort und konnten das 1.5 Meilen entfernte Gate direkt anlegen. Hinter uns, das Hauptfeld mit ca. 500m Rückstand bekam von Links mit etwa 10 Knoten drei mal so viel Wind wie wir ihn hatten. Um den Kurs zu traversieren um in den Druck zu kommen hätten wir rückwärts segeln müssen um danach, mit Verspätung, in den selben Druck zu kommen. Eine äusserst unangenehme Situation, wir verloren viel und mussten einen 10 Rang verbuchen. Ich glaube nicht, dass wir die Meisterschaft dort verloren hatten, es war jedoch ein Dämpfer. Der zweite Lauf war vom Rang her wieder solide, mussten uns jedoch von NOR 57 geschlagen geben, was nicht optimal war, denn wir lagen in Führung.

Tag 4

Kein segelbarer Wind.

Tag 5 die Entscheidung

Wir wussten, dass es extrem eng war an der Spitze, so konzentrierten wir uns auf unsere eigene Sache. Auf jemanden zu segeln war nicht möglich, denn es konnten noch fünf Teams Weltmeister werden. Die Wettervorhersage sagte Ablandige Winde am Morgen voraus, danach versuchte sich eine Thermik aufzubauen, bevor am Abend wieder stärkere Nordwinde vorhergesagt wurden. Der erste Lauf wurde so gelegt, dass die Luv-Tonne etwa 400m vom Land weg war was sehr schwierig war, denn der im Lee bereits relativ schwache wind von ca. 1-2 Bf wurde oben am Kurs noch variabler und schwächer. Der erste Vorwind-Kurs war kritisch, denn von hinten kamen immer wieder frische Winde und so kam der bereits klar geschlagene Gavin Mckinney, BAH 22, wieder ins Spiel um den Titel. Wir waren immer in Kontakt mit den führenden, SUI 214 SUI 228 und NOR 57. Die zweite Luv-Tonne wurde wegen dem Wind, welcher nun nach links drehte (Thermik) korrigiert. Es blieb un-konstant und drehend. Die letzte Kreuz wurde wieder zur original Tonne verschoben so hatten wir also währende diesem Lauf Dreher von ca. 50 Grad. Uns gelang ein wirklich guter Lauf und konnten den so wichtig zu schlagenden Norweger kurz vor dem Ziel noch abfangen und gingen mit einem Punkt Vorsprung in den letzten Laug. Wir mussten den Norweger schlagen und nicht schlechter als vierter werden um den Titel vom letzten Jahr zu verteidigen.

Der Wind nahm zwischen den Läufen zu und erreichte die stärke von ca. 2-4 Bf. aus Norden, mehr von Rechts als am morgen. Die Startlinie war beim Boot ca. um 15-20 Grad bevorzugt, was normalerweise zu Massen-Frühstarts führt. So war es auch und wir hatten eine neuen Versuch unter U-Flagge. Kristian Nergaard gelang ein optimaler Start beim Boot und wir hatten ca. 1-2 Sekunden zu spät beschleunigt. So kam es, dass er uns über den ganzen Lauf kontrollieren konnte wobei wir ihn dieses Mal nicht mehr einholen konnten... Er segelte diesen wichtigen letzten Lauf besser und wurde Weltmeister!

Unser Team vermochte es in sechs der sieben Läufe in den ersten zwei an jeder ersten Luv-Tonne zu sein. Wir konnten uns in sämtlichen Bedingungen auf eine super Boots-Geschwindigkeit verlassen was natürlich immer willkommen ist. Übrigens vertraute unter vielen anderen Teilnehmern das gesamte Podest 100%ig North Sails! Vielen Dank und herzliche Gratulation!

Der NJK, home of the 5.5mIC Gold Cup, machte eine solide Arbeit und organisierte eine super Meisterschaft. Gerne kommen wir wieder und freuen uns darauf.

Christoph Burger

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