Insgesamt konnten fünf Wettfahrten bei schlussendlich eher schwachen Winden ausgetragen werden. Die Wettfahrtleitung unter der Leitung von Bruno Barthlomé holte das Maximum aus dem Wochenende heraus. Die diesjährige Niederhorn-Kanne wurde durch eine erfreulich hohe Beteiligung, ja sogar eine Rekordbeteiligung, sowie durch die bestimmten Eigenschaften der Covid-19 Schutzmassnahmen an Land geprägt.
Samstag 4. Juli
Kurz nach 13h liefen 56 Finns zusammen mit 16 Star-Booten, welche die traditionelle Rostige Kanne untereinander ausmachten, in einem leichten Nord-Wester Richtung Spiez aus. Auf höhe Fischzucht angekommen machten wir uns parat. Die Startlinie war mit ca. 350m länge korrekt ausgelegt und forderte die Organisatoren sowie die Segler heraus. Die Organisatoren haben sich zu einem Trapezoid-Kurs (Inner und Outer-Loop) entschlossen. Das bedingt einen stabilen Wind, denn wenn die beiden Klassen einmal gestartet sind, kann der Kurs in der Richtung praktisch nicht mehr geändert werden. Die Finns starteten mit zwei Massen-Frühstarts was im dritten Start die Schwarze Flagge bedeutete. Drei Boote wurden trotzdem erwischt und Disqualifiziert. Mir gelang einen guten Start in der oberen Startlinien-Hälfte und wählte eine Mitte-Rechts Strategie. Diese schien nicht schlecht aufzugehen bis sich ab der zweiten Kreuz-Hälfte die Linke Seite mit Westwind-Kanten bezahlt machte. Ich fand keinen Weg mehr dorthin zu gelangen und musste die erste Tonne in ca. 20igster Position runden. Den ersten Lauf konnte ich noch auf dem 8ten Schlussrang beenden. Der Wind nahm in Stärke etwas zu, auf ca. 8-10 Knoten, und ich konnte je länger je mehr das "gewohnte" Bild der Thermik beobachten, wobei man die Rechte Seite nie ganz ausser Acht lassen sollte. Ich blieb meiner Strategie vom ersten Lauf treu und es funktionierte bei den beiden nächsten Läufen sehr gut. Ich konnte mich zudem auf eine sehr gute Bootsgeschwindigkeit auf dem Vorwind sowie auf der Kreuz verlassen. Ich konnte die Läufe 2 und 3 gewinnen.
Abends genossen wir während einem schönen Sommerabend die Freundschaften wobei uns die Pitralon's mit gewohnt rassiger Musik unterhielten. Es war mega!
Sonntag 5. Juli
Mit einem Streich-Resultat hatte ich 4 Punkte Vorsprung auf ein Verfolger-Feld von mindesten 4 Booten mit je 6 Punkten. Es war also alles andere als klar, wer diese Regatta gewinnen würde. Ich setze mir zum Ziel den Tag zu gewinnen. Die Voraussetzungen für eine schöne Thermik schien noch besser als am Vortag. Schönes, Wolkenloses Wetter mit warmen Temperaturen waren angesagt. Die Thermik setzte auch kurz nach Mittag ein und wir liefen aus. Doch der Wind etablierte sich kaum weder in Richtung noch in Stärke. Es wurde zu einem richtig schwierigen Tag, denn der Druck nahm ständig zu, dann wieder ab. Manchmal zu praktisch Wind losen Momenten. Trotzdem bereitete ich mich auf jeden Lauf vor und wusste was mich erwarten könnte, legte den Fokus auf die Starts und konnte mich wiederum auf meine Geschwindigkeit verlassen. Dass es zum Schluss mit den Rängen 1 und 2 in den letzten beiden Läufen gereicht hat war natürlich super, konnte mir jedoch meinem Rang zu keinem Zeitpunkt sicher sein bis ich tatsächlich über die Ziellinie gefahren war.
Ich segelte die ganze Serie mit dem North Sails MB-1G Light, was super funktionierte. Übrigens vertrauten in den top 10 80% der Segler auf North Sails, herzliche Gratulation an sämtliche Teilnehmer! Für eine Beratung stehe ich Dir sehr gerne zur Verfügung.
Christoph Burger