Mit 46(!) gemeldeten Finn wurde der erste Nationale Regattahöhepunkt aller Ehre gerecht. Die Finn-Flotte Thunersee organisierte wiederum einen tollen Event, das Wetter spielte mit und die gesellschaftlichen Anlässe passten.
Tag 1
Mit etwas Verspätung konnten wir in einem schwachen Westwind zwei Läufe segeln. Mit Verspätung deshalb, weil der Süd-Wind, auch "Ober" genannt, länger durchhielt als sonst. Interessanterweise konnte man über beide Seiten zum Erfolg kommen, was nicht auf eine reine Thermik hindeutete. So war nicht von Anfang an klar welche Seite sich jeweils durchsetzen würde. Mit den Rängen 3 und 2 gelang mir ein ordentlicher Start in die Serie.
Tag 2
Den Morgen verbrachten wir mit Kaffee trinken im Club. Gegen Mittag empfing uns ein straffer Westwind mit einer Stärke von 3-5Bf. Es sollte den ganzen Tag so bleiben und wir hatten drei wunderschöne Wettfahrten. Die Linke Seite lockte wieder und wurde durch die ca. 20 Grad bevorzugte linke Startlinienseite noch attraktiver. Ich traute dieser Sache nicht ganz und versuchte es über Mitte-Rechts. Dies war nicht schlecht und rundete die erste Tonne in den ersten fünf, nachdem ich mich wegen eines Regelverstosses entlasten musste. Am Schluss reichte es für Rang drei. Der zweite Lauf wurde nach dem ersten Versuch schlussendlich unter Schwarzer Flagge gestartet. Dort unterlief mir ein unnötiger Fehler und fand erst im Ziel heraus dass auch ich zu früh über der Startlinie war. Den schönen Vorsprung welchen ich herausgefahren hatte war also nur etwas für das Gemüt. Im letzten Lauf klappte dann alles wie geplant und ich konnte einen souveränen Lauf-Sieg feiern.
Tag 3
Alle freuten sich wieder auf einen schönen Thermik-Tag. Diese kam zwar, aber irgendwie war der Wurm drin. Eventuell war es zu heiss, oder der gestrige Isobaren-Wind brachte die nötige Unterstützung nicht mehr. Der Wind war wiederum schwach und drehend. Ich durfte mir keine Ausrutscher mehr leisten, da ich nach dem Frühstart jeden Rang zählen musste. Im ersten Lauf war wiederum die Linke Seite der Startlinie bevorzugt. Einige meiner Konkurrenten um den Gesamtsieg versuchten die klassische Rechte Seite mit der Hoffnung auf den Rechtsdreher. Ich handkehrum entschied mich für die bevorzugte Startlinien-Seite, gewann den Pin-End Start und ging über Links. Es stellte sich bald heraus, dass es eine weise Wahl war und konnte den Lauf gewinnen. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Zweiten im Gesamtklassement nahm ich den zweiten Lauf in Angriff. Mittlerweilen hatte es ein wenig mehr Wind. Dieser hatte sich etwas mehr von rechts eingependelt. Dies veranlasste mich den Startlinienvorteil sausen zu lassen und die Rechte Seite auf der Start-Kreuz zu suchen. Das war ein Fehler und rundete die erste Bahnmarke weit hinten im Feld. Zum Glück waren alle Favoriten um den Gesamtsieg hinter mir. Um zu gewinnen musste ich aber in die ersten neun kommen. Ich machte mich also auf die Aufholjagd. Der Wind schlief nun zwischenzeitlich fast ein, dann kam wieder Druck von rechts und wenig später von links. Es kostete einige Nerven. Schlussendlich brachte mir die Rechte Seite auf der Zielkreuz den erhofften Dreher mit neuem Druck und konnte den Lauf auf dem siebten Rang beenden. Eine super-spannende Ausgangslage bis zum Schluss!
Ein schönes, erfolgreiches Segelwochenende mit 7 Läufen bei allen Winden. Ich habe am ersten Tag das RIO-1.5P gesegelt und an den anderen Tagen das Xi-1 Modell. Natürlich von North Sails, what else…?!!
Christoph Burger