Die diesjährige Schweizermeisterschaft im Star wurde in Zusammenarbeit mit dem ersten Grand Slam "lake" der SSL in Grandson durchgeführt. Zusammen mit Renato Marazzi nahm ich dieses Abenteuer in Angriff. Das Feld war sehr stark besetzt und wir wussten, dass es nicht einfach sein würde ganz vorne mitzumischen. Vor allem fehlten uns im Vergleich zu den Anderen die Wasserstunden zusammen. Wir segelten lediglich die Distrikt im Frühjahr in San Remo und die Rostige Kanne im Juli als Vorbereitung. Beide Serien waren durch wenig Wettfahren gekennzeichnet.
Tag 1 Die 68 Teilnehmer erwartete eine schöne Bise, welche gleich vier Wettfahren erlaubte. Die Hauptschwierigkeit waren die Starts. Wir kamen niemals optimal weg und mussten unseren Weg durch die anderen Boote suchen. Auf dem Vorwind-Kurs war jeweils freies Pumpen ab 6 Knoten Wind erlaubt. Dies ermöglichte uns immerhin auf diesen Kursen etwas Boden gut zu machen. Alles in allem war es aber ein enttäuschender Tag. Am Abend vermassen wir nochmals das Boot um sicher zu gehen, dass für den zweiten Tag alles stimmte.
Tag 2 Bessere Starts und ein Höhepunkt in Wettfahrt 6! Wiederum hatte es Bise an diesem Tag. Zwar nicht mehr ganz so stark, jedoch immer noch super Bedingungen. Im ersten Lauf kamen wir endlich wie erwünscht weg. Wir konnten unsere Strategie umsetzen und beendeten die Wettfahrt auf dem zufriedenstellenden neunten Rang. Im zweiten Lauf feilten wir nochmals an der Start-Taktik und es ist uns gelungen perfekt von der Linie weg zu kommen. Zwar sahen die Rechtsfahrenden Boote auf dem Tracker besser aus. Was man aber darauf nicht sah war, dass fast in jedem Lauf die Amwind-Kurse über Links führten. Dies vor allem dank dem besseren Druck von Links in der oberen Kreuzhälfte. So musste man eine Weile warten bis man unsere Namen zuoberst auf der Liste sah. Uns gelang es den schwierigen Weg nach Links, schwierig deshalb weil alle dahin wollten, optimal zu gestalten. Die Führung gaben wir nur einmal kurz an Xavier Rohart ab, aber bereits auf dem Vorwindkurs holten wir den entscheidenden Vorsprung, was uns schlussendlich zum Laufsieg führte! Der Dritte Lauf war danach wieder etwas schwieriger. Unter Black Flag starteten wir inmitten von fünf Booten unter denen sich auch einige Frühstarter befanden. Wir hielten uns also ein wenig zurück, mit dem Vorteil keinen Frühstart gehabt zu haben, aber mit dem Nachteil dass wir nicht zuvorderst im Feld wegkamen. So konnten wir nicht frei segeln und mussten wiederum hart kämpfen.
Tag 3 No Wind no Race.
So blieben wir auf dem 22 Schlussrang. Einen Tag mit vier Läufen ohne Wettkampfpraxis war für unser Team zu viel des Guten. Am zweiten Tag konnten wir uns markant steigern und segelten einen tollen neunten Rang heraus und eben den Laufsieg, dies war unbestritten der Höhepunkt!!!
Es ist unglaublich was die SSL für den Segelsport alles aufwendet. Sämtliche Regatten wurden Live übertragen und kommentiert. Jeden Abend stand ein Rahmenprogramm für die Segler, deren Gäste und Segel-interessierten parat. Die Eröffnung war im Olympischen Museum in Lausanne, gespickt mit Namen wie dem IOC Präsident Herrn Bach oder Dennis Conner, Amerikas Cup legende. So macht segeln Spass und es bleibt zu hoffen, dass die Pläne der SSL aufgehen und noch lange anhalten!
Christoph Burger