Die SM der 5.5mIC fand zusammen mit den H-Booten und der Esse850 in Romanshorn statt. Als wir in Romanshorn angekommen waren, verabschiedete sich die Bise, welche während fünf Tagen zuvor für super Segelbedingungen gesorgt hatte, allmählich. Wir nutzten den Mittwochabend noch für ein kleines Training. Fünfzehn Boote fanden den Weg zum Bodensee inkl. drei ausländischen Gästen. Ich segelte mit Mark Holowesko und Peter Vlasov auf "New Moon", BAH 21. Nach dem Sieg in Torbole im Frühjahr waren wir parat für die Aufgabe.
Tag 1 und 2
Keine Läufe mangels Wind. Die Wettfahrtleitung versuchte es ein paar Mal, leider ohne Erfolg.
Tag 3
Vier Läufe in 5-0 Knoten. Leichtwind aus Osten. Den Wind gibt es eigentlich gar nicht, hörten wir von den Lokalen Segler sagen. Super… . Die Kurse waren sehr kurz, es konnte gesegelt werden, jedoch gab es immer wieder grössere Druckunterschiede. Das Positionieren im Feld und der Start waren die zwei wichtigsten Faktoren um erfolgreich zu sein. Im ersten Lauf wurden wir beim Startboot nicht reingelassen und mussten beim Startschuss auf der falschen Seite des Start-Bootes zur Wende sowie zur darauf folgenden Halse ansetzten. Beim zweiten Anlauf klappte es dann und wir nahmen die erste Kreuz mit einem Rückstand in Angriff…. . Wir holten noch einige Boote, mussten jedoch die Serie mit einem unnötigen siebten Platz beginnen. Dieser Fehler sollte uns nicht mehr passieren und gewannen den darauffolgenden Lauf souverän! Der Start war perfekt und wir übernahmen die Führung schon auf der ersten Kreuz. Der dritte Lauf, der Wind wurde immer schwächer, gelang uns ebenso gut, jedoch liessen wir dieses Mal zwei Boote durch. Auf dem Vorwind galt es nun etwas höher zu segeln, damit der Druck aufrecht gehalten werden konnte. Dies unterschätzten wir ein wenig und Halsten etwas zu früh weg. Die Quittung kam mit den zwei genannten, verlorenen Booten. Der vierte Lauf wurde abgekürzt und bei praktisch null Wind zu ende getümpelt. Wir wendeten auf den Kreuzen ein paar Mal zu oft, in der Hoffnung etwas bewirken zu können. Dies bezahlte sich aber ganz und gar nicht aus. Wieder Platz sieben.
Tag 4
In der Nacht zog Regen auf. Die Front brachte den erhofften Süd-Wind. Bei schönen 10 Knoten inkl. Dauerregen konnte zum fünften Lauf gestartet werden. Wiederum hatten wir einen perfekten Start und konnten die Anlege-Linie zur ersten Tonne gut einschätzen. Diesen ersten Lauf gewannen wir mit einem souveränen Vorsprung. Den letzten Lauf der Serie starteten wir wiederum bei schönem Wind, ca. 8 Knoten hatte es noch. Dieses Mal wurden wir aber von einem Vortrittsberechtigten Boot vom Wenden abgehalten und überstanden die erste Tonne um ca. 10 Bootslängen. Dies war genug um zwei Boote vorbei zu lassen. Zwischenzeitlich konnten wir uns auf den zweiten Rang verbessern. Wir wollten und mussten aber unbedingt gewinnen und entschlossen uns auf dem letzten Vorwind etwas mehr Risiko zu nehmen. Es klappte nicht ganz und verloren den vorher erkämpften Rang wieder. Rang drei am Schluss.
Die Serie über sechs Läufe wurde durch extreme Leicht-Wind Verhältnisse geprägt, zwei Läufe waren am Limit. Der Wettfahrtleitung unter Ralph Müntener konnte aber kein Vorwurf gemacht werden. Er und sein Team haben alles aus den Verhältnissen herausgeholt!
Mit dem zweiten Rang können wir zufrieden sein, jedoch waren diese Verhältnisse für unser "junges" Team sehr fordernd. Gratulation an sämtliche Teilnehmer! Schweizermeister wurde Bernard Haissly vor uns und "Häsu" Schmid. Bemerkenswert ist auch der vierte Rand von André Bernheim. Er segelt ein Evolution Boot aus dem Jahr 1993, super!
Christoph Burger