Der Saisonhöhepunkt im FINN fand dieses Jahr in der nähe von Barcelona in El Balis statt. Mit einem riesigen Teilnehmer-Feld und einer super professionellen Organisation fehlte es nur an einem. Dem Wind. Bei fünf geplanten Segel-Tagen konnte nur an Zwei gesegelt werden, den Rest verbrachten wir mit warten an Land und zum Teil auf dem Wasser. Bei maximal 10 Knoten Wind am letzten Tag segelten wir fünf Wettfahrten auf zwei Bahnen mit je zwei Feldern.
Vor der Regatta
Am Samstag Morgen bin ich im Hafen angekommen. Mein Boot stand bereits im vorgesehenen Sektor und musste es bloss noch segelfertig machen. Merci SUI 13! Aus dem geplanten Training wurde mangels Wind leider nichts. Am Sonntag liefen wir zwar aus um am "Practice Race" teilzunehmen, doch wurde auch dieser Versuch wegen zu wenig Wind abgesagt.
TAG 1
Kein Wind, wir liefen kurz aus und mussten uns zurück schleppen lassen. Das war bei diesem riesen Feld ganz amüsant, vor allem als wir alle zeitgleich zur Rampe kamen...
TAG 2
Kein Wind, wir blieben im Hafen.
TAG 3
Eine schwach Thermik hatte sich etabliert. Wir konnten drei Leichtwind-Läufe bei 4-7 Knoten segeln. Dies ist der Wind bei dem fast sämtliche Segler den FINN schnell segeln können. Das macht es nicht einfach und es gilt keine groben Fehler zu machen. Es herrschte zudem eine Strömung welche sich der Küste nach etwas rechts von der Windrichtung den Weg suchte. Frühstarts waren keine zu verzeichnen, im Gegenteil. Die vor mir startende Gruppe hatte beim Startschuss ca. 4 Bootslängen Verspätung, ein klares Zeichen. Meine Starts waren gut. Ich konnte meine Linie halten, was sehr wertvoll war. Jedoch findet man bei einem 80+ Feld immer solche, welche die Ecken suchen, so kam es auch dass entweder die Leute von ganz Links oder von ganz Rechts vorne waren. Ich hielt meine Optionen eher offen, was weniger Risiko bedeutete. So segelte ich mit den Rängen 8,11 und 10 sehr konstant. Ich wusste das dies gut war, jedoch zu wenig gut um im Zwischen-Klassement ganz vorne zu sein. Es war eindeutig ein Tag für die Leichtwind-Spezialisten.
TAG 4
Wieder den ganzen Tag an Land, kein Wind.
TAG 5
Es galt mit einem weitern Lauf die Meisterschaft zu retten. Die Vorhersage versprach Ost-Wind bis zu 20 Knoten. Um 10 Uhr war Start. Jedoch bei viel Weniger wind als vorhergesagt, so um die 10 Knoten. Die Strömung kam dieses Mal aus der entgegen gesetzten Richtung als der Wind. Es gab einige Massen-Frühstarts bis die Schwarze Flagge zum Einsatz kam. Ich startete im unteren Drittel der Linie, hatte eine gute Land-Peilung und ein Boot direkt vor mir beim Start. Ja ein sogenannter Second-Row start. Ich dachte mir noch, kein optimaler Start aber wenigstens habe ich keinen Frühstart. Als dieser Start als Massen-Frühstart abgebrochen wurde, war ich mehr als erstaunt, dass meine Segelnummer unter den Früh-Startern aufgelistet war. Ich hatte keine andere Wahl als fast zwei Stunden zu warten um die letzte Wettfahrt der Meisterschaft in Angriff nehmen zu können.
Der Wind war drehend und der Druck unterschiedlich. Ich konnte mich auf der Start-Linie gut positionieren und hatte eine super Boots-Geschwindigkeit, der Wind war weiterhin um die 10 Knoten. Es gelang mir, mich von meinen Konkurrenten im Lee etwas abzusetzen und wusste, dass die Leute welche ober mir gewendet hatten gegen den Dreher segelten. So konnte ich entspannt auf den ersten Links-Dreher warten und wenden als es soweit war. Ich wendete im Nachhinein ca. 3 mal mit den Drehern und konnte jedes mal Distanz ausbauen. Im Luv war ich erster und gab diese Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Ich fühlte mich gut im Boot und wusste, dass ich diese Wettfahrt gewinnen konnte. Ein "Happy End" einer intensiven Woche.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Master Wold's welche ich gesegelt hatte, war diese wegen den Leicht-Wind-Verhältnissen besonders. Es machte trotzdem riesigen Spass und habe wundervolle Erinnerungen.
Christoph Burger