Mit über 50 Booten war der Traditions-Event auch dieses Jahr gut besucht. In drei Tagen segelten wir 5 Wettfahrten in unterschiedlichen, aber meist leichten bis mittleren Winden. Das Feld war gespickt mit Internationaler Prominenz, zum Teil haben sich diese bereits für Tokyo qualifiziert. Es galt also die Ränge hinter den FINN-Profis anzupeilen.
Dies gelang mir ausgezeichnet und beendete die Regatta auf dem sehr guten 9. Schlussrang.
Tag 1
Nach der Eröffnung liefen wir bald einmal aus. Jedoch kam der Wind ganz schwach und unerwartet von viel zu sehr rechts über den See. Dass dies die heimische Wettfahrtleitung ganz und gar nicht mag kriegten wir mit längerer Wartezeit zu spüren. Denn alle rechneten damit, dass sich die normale Ora, von weiter Links einsetzten würde. Dem war aber nicht so und wir starteten tatsächlich mit einer Windrichtung von ca. 240 Grad und Leichtwind.
So ca. um 16h drückte aber die Ora ein, wir waren auf der ersten Kreuz. Ich hatte einige Boote vor dem Hotel "Sailing Center" beobachten können welche deutlich mehr Druck hatten, also entschied ich mich schon beim Start die Linke Seite zu suchen. Dies war definitiv die richtige Entscheidung, denn die Boote welche über bis dahin zu scheinende rechte Seite segelten wurden mit grosser Distanz abgehängt. Der Wind schlief zwischenzeitlich fast ganz ein. Ich war also an der ersten Boje in vierter Position und konnte diese auch mehr oder weniger halten bis zum Schluss, nur dass ich eine gelbe Flagge kassierte (wegen anscheinendem pumpen) und drehen musste. Das war insofern teuer als dass ich etwa 8 Ränge verlor...
Tag 2
Der härteste Tag mit 3 Wettfahrten. Von morgens um 7h30 bis um 13h warteten wir an Land. Danach lief alles, fast alles super, konnte von einer guten Bootsgeschwindigkeit profitieren und vermochte den Einen oder Anderen Top-Athlet in die Schranken zu weisen. Im ersten Lauf hätte ich einen top 10 gefahren, hätte, da mich der Argentinier über die Start-Linie mit zog. UFD... Natürlich ärgerlich aber das kann passieren. So hatte ich meinen Streicher bereits nach zwei Läufen. Nach dem ersten Lauf welcher wieder bei wenig Wind ausgetragen wurde, setzte die Ora ein und es wurde pumpen frei gegeben. Das war nicht nur ermüdend sondern zeigte die Distanz zur Spitze einmal mehr erbarmungslos auf. Mein Highlight war, dass ich im vierten Lauf den ESP 26, welcher die Regatta anschliessend gewann und NOR 1, welcher im Gesamten zweiter wurde am letzten Luv-Fass hinter mir hatte und es nur dem Spanier gelang mich zu überholen. Dies bewies, dass Vorwind segeln nicht nur ein reiner Kraftakt ist, sondern man muss auch noch am richtigen Ort durchsegeln. Der Tag war perfekt für mich, es war genial.
Tag 3
Nach einer weiterer Wartezeit an Land liefen wir um ca. 13h aus. Der Wind war wieder schwach und es reichte gerade nur für einen Lauf. Es war für mich ein wirklich solider Lauf, denn die Winde zt. unter fünf Knoten waren unberechenbar, stark drehend und mit Löchern versehen... Den 13. Rang in diesem Lauf ging mehr als in Ordnung.
Fazit. Am Wind bei allen Winden schnell bis sehr schnell, erreichte die erste Tonne mehrmals in den ersten 5. Keine Pump-Freigabe auf Vorwind gut, kann bei den Halsen noch besser werden. Stichwort Technik. Pumpen freigegeben sieht es in meinem Peer gut bis sehr gut aus, wenn alles perfekt läuft kann ich den Abstand im Rahmen halten. Mit perfekt meine ich auch wenn es Taktisch passt. Mehr Zeit im Boot würde generell gut tun.
Es war ein super Wochenende, auch wenn das Wetter und dadurch der Wind nicht immer mitspielte.
Christoph Burger
Top 20 von 51 Booten